Klassizismus gibt es nicht nur in der Architektur

Ein Blick auf die Eingangsseiten gängiger Onlineshops für Werbegeschenke offenbart, was unter den „give-away’s“ am beliebtesten ist: Taschen, Rucksäcke, Schlüsselanhänger, Kugelschreiber, Kalender, Feuerzeuge und Schirme. Doch bevor man vermeintlich gute Angebote „schießt“, sollte man die richtige Munition heraussuchen. Was nutzt einem ein Kleinkaliber, wenn man etwas so großes und wichtiges, wie einen Kunden anvisiert? Sicherlich, der klassische Kugelschreiber mit Adresse, Mobilnummer und meinetwegen Internetseite Ihrer Firma wird nie aussterben, dennoch gilt auch hier: lieber gezielt und dafür exklusiv. Stellen Sie sich vor, Sie haben als Kunde bei Ihrem Augenoptiker vor ein paar Monaten eine Gleitsichtbrille für tausendvierhundert Euro dreizig gekauft und im nächsten Jahr bekommen Sie von ihm eine Glückwunsche Karte zum Geburtstag. Natürlich weiss jeder, dass sich dahinter nur Kundenpflege verbirgt. Wenn aber noch zu der Karte eine Flasche Champagner mit einem Etiket auf dem Name, Telefon etc. des Optikers aufgedruckt ist gereicht wird, fühlt man sich doch als Kunde tatsächlich auch „gesehen“ und nicht nur gepflegt. Der Begriff „Werbegeschenke bedrucken“ bekommt dann eine ganz andere Bedeutung, oder?

Es gibt gewisse Branchen, für welche die klassische Werbung immer noch sinnvoll ist. Ich meine damit nicht Werbefilme, Zeitungsanzeigen oder Google Ads, sondern Werbeartikel Bedruckung. Folgende Situation kennt jeder, der seinen ersten Computer nicht gerade letzten Monat gekauft hat. Man schreibt eine wichtige Hausarbeit oder einen noch wichtigeren Brief an eine genauso wichtige Behörde (natürlich auf den letzten „Drücker“), tippt die finale Zeile und… der PC steigt aus, sense, nada, terminato. Auch der hastige Versuch ihn wieder zu starten, schlägt fehl. Was nun, immerhin ist Sonntag! Der Informatikstudent, der neben einem wohnt, ist vereist. Wenn man jetzt ein Mauspad hätte, das man irgendwann in seinem Briefkasten gefunden hat, auf der die Nummer eines PC Notfall Doktors (7 Tage die Woche) gedruckt wäre, würde das eine win-win Situation sowohl für den ängstlich Fingernägel kauenden Hausaufgaben Schreiber, als auch für den PC Doktor sein. Bevor man also teure Busaufkleber in den Druck gibt, sollte man sich Gedanken über günstigere Alternativen machen.